Werte Freunde, lieber Leser,
ich habe mich lange nicht mehr bemüht, meine Gedanken in digitale Worte wachsen zu lassen und habe beschlossen, dass damit Schluss sein muss.
Also sitze ich an einem sonnigen Sonntag auf dem Sofa, während im Fernsehen über die perfekte Kartoffel diskutiert wird und mir die Nachbarin auf das Dach steigt, weil ich mich einen Tag nicht habe blicken lasse und überlege, welchen geistigen Erguss ich hernieder regnen lassen kann, ohne dass es allzu künstlich klingt. Und Schwupps, lese ich meine ersten Zeilen bis hier hin und denke mir, Alter, was schreibst Du für einen geschwollenen Schwachsinn? Das bist niemals nicht Du.
Also schaue ich mir das leere Blatt an und in Gedanken schweife ich ab, was so in den letzten Monaten passiert ist, dass ich nicht mal mehr in der Lage bin, einen einfachen Blogtext zu verfassen.
Ich habe zu Silvester 2016 meinen Freunden gesagt, dass 2017 nur toll werden kann, weil ich meine Umschulung beenden werde, in meinem Traumberuf arbeiten und das 4. Jahr mit meiner großen Liebe feiern werden darf. Und nun haben wir Anfang September, die schriftlichen Prüfungen sind seit Mitte Juli hinter mir und ich warte selig gespannt darauf, welche Ergebnisse ich wohl erzielt haben werde und wie meine mündliche Abschlussprüfung in 3 Wochen wohl sein wird. 20 Minuten ein Bürgergespräch simulieren und dabei den Gesetzestext so einbinden, dass ich keine Ahnung habe, wie ich gleichzeitig den Bürger mit meiner uneingeschränkten Aufmerksamkeit beglücken soll und dabei aber auch bloß nicht vergessen darf, ihm jeden Paragrafen einzeln zu zeigen, damit er auch genau weiß, dass ich nichts falsches erzähle.
Jetzt denkt Ihr Euch sicherlich, Moment mal, warum muss dem Bürger jeder Paragraf einzeln vorgezeigt werden, wenn er doch einfach Hilfe von der Verwaltung braucht? Tja, wisst ihr, die Frage stelle ich mir auch jeden Tag, seitdem ich weiß, in welchem Fach ich geprüft werde und ärgere mich darüber, dass ich genau den Dozenten erwischt habe, der ein Bürgergespräch so simuliert, dass der Bürger danach definitiv nicht mehr persönlich vorspricht, weil er sonst auch direkt selbst ins Gesetz schauen könnte, von dem er einfach keine Ahnung hat.
Nun ja, am 26.09.2017 habe ich es geschafft und bin ein freier Vogel oder auch einfach nur ein ausgebildeter Verwaltungsfachangestellter, der sich aber nicht als ausgebildet bezeichnen darf sondern nur als umgeschulter ebensolcher (alles andere verbietet angeblich der Gesetzgeber).
Ich habe bisher nicht die Hoffnung aufgegeben, dass ich noch einen Arbeitgeber finden werde, der auf mich aufmerksam wird und sagt, genau mich will man haben.
Also liebe Stadt Essen, wenn ihr das nun lest: Beeilt Euch verdammt noch mal mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen und mich danach direkt einzustellen. Ich habe doch nicht umsonst und für nix 2 Jahre meines Lebens damit verbracht, theoretischen Unterricht über mich ergehen zu lassen. Oder doch? Wer weiß.
Ach ja, es steht ja diesen Monat auch noch #btw17 an, also bitte seid doch so nett und nehmt von Eurem Wahlrecht Gebrauch und stimmt ab. Aber bitte, wählt nicht diese komische Alternative, die keine wirkliche Alternative ist auch wenn das einige ernsthaft behaupten.
Und nun weiß ich auch nicht mehr.
Anstatt weiter lieblose Worte zu schreiben, erhebe ich jetzt meinen Arsch um eine Etage tiefer zur Nachbarin zu gehen und eine wohlverdiente Zigarette zu rauchen.
So einen Artikel zu schreiben kann erregender sein als Sex zu haben.
Glaubt ihr nicht? Ich auch nicht!
Habt noch einen tollen Sonntag ;)
Ach ja ich freue mich, wenn ihr mir Rückmeldung gebt, was Ihr von meinem Text haltet und was ich vielleicht auch besser machen könnte ;)
Grüße
Ruhrbengel
Auf diesem Blog möchte ich von Zeit zu Zeit einfach alles los werden, was mir so im Kopf rumschwebt. Aber sind wir mal ehrlich: Das wird nix ;)
Sonntag, 3. September 2017
Der Monat der Entscheidung - alles neu macht der September (mal wieder die langweilige Überschrift)
Standort:
Essen, Deutschland
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